Microsoft hat das Office Configuration Analyzer Tool (OffCAT) veröffentlicht, welches Office Installationen in den Versionen Office 2003 bis Office 2013 analysiert und ausführliche Berichte zu den einzelnen Anwendungen generiert. Das Tool löst das ehemalige Outlook Configuration Analyzer Tool ab, welches nur Outlook Konfigurationen analysieren konnte.
Das Office Configuration Analyzer Tool weist in den Berichten – neben detaillierten Informationen zum aktuellen Update-Verlauf, Einstellungen oder Fehlereinträgen – auch auf Probleme innerhalb der Konfiguration hin und bietet zu jedem gefundenem Problem Lösungsmöglichkeiten an. Diese beinhalten auch Hotfix-Lösungen, die über ein normales Windows Update in der Regel nicht erreichbar sind.
Dieser Artikel stellt das Office Configuration Analyzer Tool vor und führt beispielhaft eine einfache Analyse meiner Excel 2013 Installation durch. Das Tool ist übrigens nur in Englisch verfügbar, weshalb die Screenshots alle in Englisch sind.
Das Office Configuration Analyzer Tool kann im Microsoft Download Center bezogen werden, wobei hier mehrere Dateien zur Verfügung stehen. Die MSI-Datei beinhaltet eine Version des Tools, die sich per Setup installieren lässt. Im Zip-Archiv OffCAT.zip ist eine portable Version des Tools enthalten, wobei Microsoft für den Normalfall zur Verwendung der Setup-Variante rät. Das Word-Dokument enthält eine ausführliche englische Anleitung zum Tool und die ADM-Datei beinhaltet Gruppenrichtlinien, die eher für Administratoren interessant sein dürften.
Neben Windows 8, 7, Vista SP2 oder XP SP3 und einer Office Installation, wird auch das Microsoft .NET Framework ab der Version 2.0 benötigt. Zudem ist zu beachten, dass in der Office Installation die .NET-Programmierunterstützung aktiviert wurde.
Nach der Installation und des ersten Aufrufs des Tools fragt dieses zunächst, ob Updates bezogen werden sollen und wie zukünftig damit zu verfahren ist. In meinem Fall standen einige neue XML-Konfigurationsdateien für die Anwendung zur Verfügung. OffCAT hat übrigens bei dem Update im Unterordner en des Installationsordners eine Sicherungskopie der vorherigen Versionen der XML-Dateien erstellt.
Nach dem Update wechselt die Anwendung zum Willkommensansicht, die eine Kurzeinführung zum Tool beinhaltet. Der Link zum Twitter-Account auf der linken Seite des Tools führt noch zu einem älteren Account. Dieser hat sich, wie im Text angegeben, zu @MS_OffCAT geändert.
OffCAT unterstützt bislang Microsoft Access, Excel, Outlook, PowerPoint und Word. Weitere Anwendungen sollen später folgen. Um einen Scan zu starten, ist links „Start a scan“ zu wählen und anschließend die Anwendung auszuwählen.
In der nun erscheinenden Seite kann dem Scan ein Name vergeben werden. OffCAT erkennt parallel installierte Office Versionen und bietet diese in einer Auswahlliste an. Nettes Gimmick: rechts erscheint das passende Icon zu der gewählten Anwendung in der entsprechenden Version.
Für den Scan von Outlook stehen, je nach Version, zudem weitere Optionen zur Verfügung. Bei einem vollständigen Scan sollte Outlook zuvor gestartet werden, um eine erweiterte Analyse durchführen zu können. Ein Offline-Scan überprüft hingegen nur eingeschränkt die Konfiguration, kann aber ganz sinnvoll sein, wenn Outlook beispielsweise nicht mehr startet.
Ein Klick auf „Start scanning“ startet die Analyse und zeigt zunächst Informationen zu dessen Verlauf in einer Liste an. Nach Abschluss der Analyse besteht die Möglichkeit, den generierten Bericht zu exportieren oder direkt im Tool anzuschauen.
OffCAT bietet mehrere Ansichten zur Anzeige der Berichte. Die Standardansicht „List Reports“ bietet die wesentlichsten Informationen und gefundenen Probleme im Überblick. Bei meiner Excel 2013 Installation wurde beispielsweise ermittelt, dass Hyperlinks in Outlook nicht funktionieren.
Ein Klick auf den Eintrag liefert eine ausführliche Beschreibung des Problems sowie weiterführende Links. Der Eintrag „Fix it for me“ lädt übrigens direkt ein ausführbares Microsoft Tool aus dem Internet herunter, um das Problem zu beheben.
Der Reiter „Informational Items“ listet weitere Informationen zur Analyse auf; in meinem Fall alle installierten Updates. Je nach Schwere eines Problems können aber auch weitere Reiter wie „Critical“ vorhanden sein.
Die Ansicht „Tree Reports“ liefert in einer Baumansicht sehr detaillierte Informationen zu der Konfiguration der gescannten Anwendung. Diese beinhalten Informationen zu der Office Version, zu den Benutzern, dem Betriebssystem, den installierten Add-Ins, einigen Registry Einstellungen, generierten Fehlerberichten, VBA und weiteren Bereichen.
Die einzelnen Berichte zu den Scans werden in Form von XML-Dateien von OffCAT im Benutzerordner des angemeldeten Benutzers abgelegt; unter Windows 7 zu finden unter:
C:\Users\Benutzername\AppData\Roaming\Microsoft\OffCAT
Zudem sind in dem Ordner auch Log-Dateien zu den jeweiligen Scans zu finden. Wenn Sie Berichte exportieren, werden auch diese als XML-Dateien abgelegt. Folgender Screenshot zeigt eine solche XML-Datei.
Berichte lassen sich natürlich auch nachträglich anschauen. Unter der Auswahl „Select scan to view“ erscheint eine Liste aller durchgeführten Scans; passend nach Farbe der Anwendungen sortiert. Zudem lassen sich auch Scans aus der älteren Version des Tools importieren.
OffCAT lässt sich übrigens auch als Kommandozeilenversion ohne Benutzeroberfläche verwenden. Die einzelnen Parameter sind in dem mitgelieferten Word-Dokument ausführlich dokumentiert.
Fazit
Das Office Configuration Analyzer Tool ist sehr einfach zu bedienen und nicht nur für Administratoren interessant. Auch zur Selbsthilfe kann es bei Problemen in der Office Installation gute Dienste leisten. Und, sollte sich ein Problem anhand OffCAT nicht lösen lassen, so können die extrahierten Informationen sehr gut dazu genutzt werden, um beispielsweise das Problem in Foren genauer zu schildern.