Ich bin ein Fan von Microsoft Research und immer wieder erstaunt, zu welchen Themen dort geforscht wird. Häufig entstehen bei der Arbeit der einzelnen Forschungszentren auch Software-Prototypen, die sich sogar zu eigenständigen Produkten entwickeln. Eines dieser Projekte ist das WorldWide Telescope, welches schon nun seit 5 Jahren existiert.
Anlässlich des fünften Geburtstags hat Microsoft Research kürzlich die Version 5.0 der Software veröffentlicht. Mit der kostenlosen Software lassen sich Sterne, Planeten und Galaxien erkunden. Die aktuelle Version weist unter anderem ein neu implementiertes Rendering-System, einen Timeline-Editor oder neue bzw. verbesserte Kartografie-Tools auf. Als Datenbasis für die beeindruckenden Bilder werden Daten der NASA, ESA und weiteren Einrichtungen verwendet.
Die WWT Software
Die Software zum WorldWide Telescope kann von der Projekt-Website heruntergeladen werden. Als Systemvoraussetzungen werden Windows 7 oder Windows 8, eine Grafikkarte mit DirectX 10 oder DirectX 11 Kompatibilität sowie eine installierte Version des Microsoft .NET Framework 4.0 genannt. Die Grafikkarte sollte recht leistungsfähig sein und mindestens 512 MB, besser 1 GB, VRAM aufweisen. Die Software sollte übrigens nicht auf Windows XP installiert werden. Für Windows XP wird im Downloadbereich eine sogenannte Legacy-Version angeboten.
Nach dem Start der Setup-Datei und Akzeptieren der Lizenzbedingungen fragte das Installationsprogramm, ob automatische Updates aktiviert werden sollen und eine Installation eines Excel-Add-Ins – oh, sehr interessant, bin gespannt – vorgesehen werden soll. Die Installation ging bei mir recht flott und problemlos von statten. Nach Abschluss der Installation wurde jedoch bei mir der SharePoint Designer geöffnet. Vom Excel-Add-In erstmal leider keine Spur. Eine Installation auf einem anderen Rechner brachte jedoch Klarheit: und zwar wollte das Setup wohl die Website Layerscape aufrufen, wo das Add-In zu finden ist.
Bei der Installation legt das Programm die zwei neue Verknüpfungen „WorldWide Telescope“ und „WWT ¦ Mars“ auf dem Desktop ab, wobei der Aufruf der Anwendung über letztere Verknüpfung direkt Inhalte zum Mars mit hochauflösenden Bildern abruft.
Das WWT Excel Add-In
Das Add-In benötigt zur Installation und korrekten Funktionsweise die VSTO 4.0 Laufzeitdateien bzw. Runtime-Dateien. Das Add-In richtet einen neue Registerkarte im Menüband ein, wo dann auf die entsprechenden Funktionen des Add-Ins zugegriffen werden kann. Zudem sind einige Beispieldateien von dort abrufbar, die eine Kurzanleitung in Englisch enthalten.
Der WWT Webclient
Microsoft Research stellt auch eine Browser-Version zum WorldWide Telescope zur Verfügung, die allerdings nur einen Teil der Features zur Verfügung stellt. Für das Testen oder zum Erkunden reicht jedoch diese Version allemal aus. Die Browser-Version setzt Silverlight voraus und lief bei mir am besten im Internet Explorer.
Fazit
Die aktuelle Version 5.0 der Software ist zwar momentan nur in Englisch verfügbar, sollte aber meines Erachtens in keiner Sammlung eines Hobby- oder ambitionierten Astronomen fehlen. Mein Office-Rechner erfüllt gerade die Systemanforderungen, was sich dann doch in recht langsamen Animationen usw. bemerkbar macht. Bei meinem besser ausgestatteten Rechner lief die Anwendung dann wieder angenehm flüssig.