Microsoft hat, im Zuge des Ausbaus der Excel Business Intelligence Features, am 11.04.2013 eine Vorschau zu dem Excel Add-In mit dem Codenamen „GeoFlow“ veröffentlicht. Mit dem Add-In lassen sich Daten in 3D auf Landkarten über Bing-Maps visualisieren, analysieren und Animationen erstellen.
Das Add-In steht für Office 365 ProPlus bzw. Office 2013 ProPlus zur Verfügung und kann kostenlos auf der Microsoft Office Website heruntergeladen werden. Das Add-In setzt DirectX 10 und eine recht moderne Grafikkarte inklusiver entsprechend aktueller Grafikkartentreiber voraus.
Installation des Add-Ins zu GeoFlow
Nach dem Download lässt sich das Add-In komfortabel über einen Assistenten installieren. Das Setup-Programm prüft aber anscheinend nicht im Vorfeld, ob DirectX 10 verfügbar ist. Auf meinem Desktop PC mit einer etwas älteren Grafikkarte erschien eine entsprechende Meldung erst nachdem ich GeoFlow starten wollte.
Wenn mehrere Office Versionen parallel installiert sind, kann es allerdings vorkommen, dass das Setup-Programm das Add-In für mehrere Excel-Versionen installiert. In meinem Fall wurde das Add-In in Excel 2010 und in Excel 2013 installiert, wobei es in Excel 2013 zwar zu sehen war, aber die Schaltfläche zum Aufruf nicht funktionierte. Erst das manuelle Entfernen und erneute Aktivieren des Add-Ins stellte die Funktionen vollständig zur Verfügung.
GeoFlow legt die neue Schaltfläche „Map“ in der Registerkarte „Einfügen“ des Menübands an. Die Schaltfläche befindet sich in der neuen Gruppe „GeoFlow“ und liegt zwischen den Gruppen zu den PowerView-Berichten und zu den Sparklines.
Eine GeoFlow-Auswertung erstellen
Um eine Auswertung durchführen zu können, benötigt GeoFlow geografische Angaben innerhalb der auszuwertenden Daten. Hierbei ist GeoFlow in der Lage, geografische Angaben sowohl über Längen- und Breitengradangaben als auch über Bezeichner, wie Land, Stadt, Postleitzahl und Adressangaben zu erkennen.
Um somit GeoFlow zu testen, habe ich zunächst in drei Spalten eines Arbeitsblatts fiktive Daten angelegt: die ersten Spalte habe ich Deutschland als Land hinterlegt, in der zweiten Spalten Angaben zu verschiedenen Städten und in der dritten Spalte ein paar rein willkürlich gewählte Zahlenwerte. Die Angabe des Landes vermeidet übrigens, dass eine Stadt mit demselben Namen außerhalb Deutschlands verwendet wird.
Anschließend empfiehlt es sich, den Datenbereich über die Registerkarte „Start“ die Daten als zu Tabelle formatieren und passende Überschriften zu vergeben. Denn, ist eine Zelle innerhalb dieser Tabelle markiert, versucht GeoFlow beim erstmaligen Aufruf dessen Datenbereich automatisch zu erkennen und als Auswertebasis zu verwenden. Dabei werden auch die Überschriften übernommen, was das spätere Zuordnen zu Auswertefeldern erleichtert. Ein Datenbereich lässt sich aber auch nachträglich zuordnen.
Wenn noch keine GeoFlow-Auswertungen in der Mappe enthalten sind, öffnet GeoFlow ohne Rückfrage ein Hauptfenster und präsentiert sich mit eigenem Menüband. Wurden bereits Auswertungen angelegt, präsentiert GeoFlow zunächst ein Fenster zur Auswahl einer der bereits angelegten Einträge oder Erstellung einer neuen Auswertung.
Links sind die sogenannten „Tours“ zu sehen, die verschiedene Auswertungen darstellen. Rechts befindet sich ein Aufgabenbereich, wo Sie diverse Einstellungen vornehmen können. Und in der Mitte ist eine Weltkugel zu sehen. Über die Pfeile können Sie hinein- und herauszoomen und die Neigung verstellen. Zudem können Sie das Mausrad zum Drehen und Zoomen der Ansicht verwenden.
Der nächste Schritt besteht nun darin, die Daten der Tabelle einzelnen Feldern zur Auswertung zuzuordnen. Dazu können die einzelnen Überschriften der Datentabelle angeklickt und im Bereich „Geography“ einzelnen Feldtypen zugeordnet werden. In meinem Beispiel sind somit „Land“ dem Typ „Country“ und „Stadt“ dem Typ „City“ zuzuordnen.
Anschließend startet ein Mausklick auf „Map It“ die Auswertung. Die Ansicht wird aktualisiert und Sie erhalten weitere Optionen, um die einzelnen Datensätze zu gruppieren und/oder aggregieren, Diagrammtypen auszuwählen oder in Kategorien zu gruppieren.
Im oberen Screenshot habe ich als Diagrammtyp bei „Chart Type“ den Eintrag „Column“ gewählt und die zwei Spalten „Daten“ und „Stadt“ angeklickt, wobei bei letzterem eine Eingruppierung in die Kategorie „Stadt“ vorgenommen wird.
Und so sieht das Diagramm als „Heat Map“ aus. Über das Zahnrad am oberen Rand zum Aufgabenbereich erreichen Sie zudem weitere Einstellungen.
Im Menüband von GeoFlow finden Sie Schaltflächen zu weiteren Funktionen. So ermöglicht der Eintrag „Themes“ die Auswahl einiger vorgefertigter Layouts, der Eintrag „Map Labels“ blendet Beschriftungen ein.
Fazit
Dieser Artikel hat nur einen kleineren Teil der Fähigkeiten von GeoFlow vorgestellt, denn mit GeoFlow lassen sich Animationen machen, Excel-Datenmodelle oder auch PowerPivot-Daten anbinden. Zudem ist das Add-In noch in der Entwicklung, was heißen kann, dass das eine oder andere Feature noch hinzukommt.
Persönlich gefällt mir das Add-In außerordentlich gut und macht Lust auf mehr. Ich kann nur empfehlen, dass Add-In selber mal auszuprobieren. Übrigens, der erste Screenshot in diesem Artikel zeigt die GeoFlow-Auswertung, die als Beispieldatei von Microsoft zur Verfügung gestellt wird.
Danke für den interessanten Artikel. Ich hatte auf der Microsoft-Webseite davon gelesen und mich gefragt, ob diese Preview denn auch schon mit deutschen Daten klar kommt. Dein Artikel hat mir gezeigt, dass es geht. Nun werde ich das bei nächster Gelegenheit selbst installieren und freue mich schon darauf, es selber auszuprobieren.