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Übersicht der globalen Änderungen in den Office 2013 Anwendungen

Nach der Installation der Office 2013 Preview und dem Start der einzelnen Anwendungen, fällt direkt die neue der Optik der Oberfläche auf. Zudem wurden einige konzeptionelle Änderungen vorgenommen, die sich an vielen Stellen innerhalb der Anwendungen bemerkbar machen und die Bedienweise beeinflussen. In diesem Artikel möchte ich auf Neuerungen eingehen, die (fast) alle Anwendungen gleichermaßen betreffen. Dabei werde ich nicht zu sehr ins Detail zu gehen, sondern eher eine Gesamtbetrachtung vornehmen.

Office 2013 Preview

Layout, Farben und Kontraste in den Office 2013 Anwendungen

Am auffälligsten sind die Änderungen, die an der Oberfläche der Anwendungen vorgenommen wurden. Die farbliche Betonung der Anwendungen, wie grün für Excel, blau für Word oder rotbraun für PowerPoint, ist meines Erachtens wesentlich konsequenter umgesetzt als in früheren Versionen.

Interessant ist übrigens auch, dass die Grundfarbe für Outlook von Orange auf Blau verändert wurde. Vielleicht hat das ja einen Zusammenhang zur Office 365 Oberfläche, die auch blaue Interaktionselemente aufweist.

Die neue Oberfläche weist zudem eine neue Schriftart für die einzelnen Beschriftungen innerhalb der Anwendungen auf, die ich persönlich als recht angenehm empfinde. Weniger angenehm empfinde ich allerdings die sehr helle Farbgebung der einzelnen Anwendungen sowie das Überschriften grundsätzlich in Großbuchstaben geschrieben werden.

Beispielsweise werden in Excel die nicht ausgewählte Spalten- und Zeilenköpfe nicht mehr so stark hervorgehoben und von anderen Bedienelementen nicht mehr so stark abgesetzt wie in früheren Versionen. Positiv ist hier aber wiederum, dass markierten Zellen die betroffenen Spalten- und Zeilenköpfe deutlicher hervorgehoben werden als in früheren Versionen.

Office 2013 Preview

Das Menüband hat eine uniforme weiße Hintergrundfarbe erhalten und die Symbole sind deutlich blasser als vorher. Einige der Symbole haben zudem ihren 3D-Effekt verloren und wurden, nicht zum Nachteil, auf das Wesentliche reduziert. Auch die Tabellenreiter am unteren Rand wurden verändert und sehen jetzt mehr aus wie Schaltflächen. Die Scroll Balken rechts und unten treten deutlich in den Hintergrund. Nett finde ich beispielsweise in Excel die Animation beim Markieren von Zellen, denn das „zieht“ das Auge nach und fokussiert auf die angeklickte Zelle.

Office 2013 Preview

Insgesamt erinnert mich das Layout mehr an eine Web-Oberfläche als an eine Desktop Anwendung. Die Umstellung auf die neue Oberfläche dürfte, denke ich, für viele User sicherlich recht unproblematisch sein, da das Ribbon-Konzept insgesamt beibehalten wurde.

Task Panes in den Office 2013 Anwendungen

Eine weitere grundlegende Änderung, die sich (fast) durch alle Office Anwendungen hindurchzieht, sind sogenannte Task Panes, die Formatierungsdialoge sowie weitere Dialoge zu Einstellungen und Optionen ersetzen.

Folgend ein Screenshot zu Excel, wo die Optionen aus dem Dialog zur Formatierung des Diagramms in eine Task Pane ausgelagert wurden.

Office 2013 Preview

Ein Beispiel zu Word, wo ebenfalls die Formatierungsoptionen zur eingefügten Grafik in ein Task Pane ausgelagert wurden.

Office 2013 Preview

Und zuletzt ein Beispiel aus PowerPoint, wo sich nun die Optionen zur Gestaltung des Rechteckes in einer Task Pane befinden.

Office 2013 Preview

Die Task Panes docken in der Standardeinstellung am rechten Rand der Anwendung an. Durch Ziehen und Ablegen mit der Maus können die Task Panes aber auch verschoben werden. In meinen Tests blieb die Position auch nach einem Neustart der Anwendung erhalten.

Single Document Interface für alle Office 2013 Anwendungen

In den vorherigen Versionen einzelner Office Anwendungen, wie Excel und Word, hatte der User die Wahl, ob er lieber Dokumente innerhalb eines Anwendungsfensters (MDI) oder ein eigenes Fenster pro Dokument verwenden wollte (SDI). In der neuen Office 2013 Version steht nur noch das SDI (Single Document Interface) zur Verfügung. Entsprechend wurde die Option „Fenster in Taskleiste“ aus den Einstellungen der jeweiligen Anwendungen entfernt.

Office 2013 Preview

Jedes neue Dokument wird in einer neuen Instanz (aber soweit ich das feststellen konnte, nur einem Prozess) geöffnet und jedes Fenster beinhaltet somit das Menüband. Dies ist, meiner Ansicht nach, gerade in Excel, viel Platzverschwendung. Beispielsweise dann, wenn viele Mappen parallel geöffnet sind und man diese auf dem Bildschirm nebeneinander anordnen möchte. Zwar kann das Menüband ausgeblendet werden, aber für das Bearbeiten muss es wieder eingeblendet werden.

Backstage Bereich und Startverhalten in Office 2013

Der Backstage Bereich, also der Bereich, der in Office 2010 bei einem Klick auf den Menüpunkt „Datei“ zu sehen ist, wurde in allen neuen Anwendungen umgestaltet. Parallel dazu wurde auch das Verhalten beim Starten der Anwendungen verändert. Zum Vergleich, einmal der Backstage Bereich in Excel 2010 und einmal die neue Variante in Excel 2013, wobei ich bei beiden Anwendungen den Menüpunkt „Neu“ ausgewählt habe.

Office 2013 Preview

Office 2013 Preview

So muss zum Verlassen des Backstage Bereiches in Excel 2013 (wie auch in den anderen Anwendungen) der Pfeil oben links angeklickt oder die Escape Taste gedrückt werden. Die anderen Elemente des Menübandes sind im Gegensatz zu älteren Versionen während der Anzeige des Back Stage Bereiches ausgeblendet.

Das Startverhalten der neuen Office 2013 Anwendungen wurde ebenfalls dahingehend geändert, als dass die Möglichkeit besteht, beim Starten ein leeres Dokument oder den Backstage Bereich einen Startbildschirm mit den zuletzt geöffneten Dokumenten und den Vorlagen anzeigen zu lassen.

Office 2013 Preview

Das Verhalten kann in den Optionen der jeweiligen Anwendung in der Kategorie „General“ und durch Setzen bzw. Entfernen des Häkchens bei „Show the Start screen when this application starts“ beeinflusst werden.

Anbindung an die Cloud in Office 2013

Was in Office 2010 noch etwas umständlich war, ist in den einzelnen Office 2013 Anwendungen deutlich mehr ins Zentrum gerückt: das Speichern und Abrufen von Inhalten in und aus der Cloud. Sei es nun SkyDrive oder ein Office 365 Zugang, die Anbindung ist jetzt an prominenter Stelle unter „Save As“ verfügbar.

Office 2013 Preview

Die Anbindung an SkyDrive ermöglicht beispielsweise auch die Synchronisierung von Dateien und personalisierten Einstellungen über verschiedene Endgeräte hinweg.

Eine Integration von sozialen Netzwerken, wie Facebook, LinkedIn und Yammer soll ebenfalls möglich sein und z.B. den Abruf von Feeds und/oder News sowie das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten ermöglichen.

Touch Bedienung in Office 2013

Die Office 2013 Anwendungen ermöglichen in einen sogenannten „Touch Mode“ zu wechseln, der den Abstand zwischen einzelnen Symbolen im Menüband deutlich vergrößert und somit die Steuerung mit dem Finger vereinfacht. In der Präsentation zur Office 2013 Preview wurde dies übrigens demonstriert; den Link zum Video habe ich am Ende des Artikels aufgeführt. Das verlinkte Video springt zum Anfang der Präsentation mit Steve Ballmer. Ab dem Zeitpunkt 01:18:00 beginnt dann eine Vorführung von Office 2013 mit PowerPoint.

Office 2013 Preview

Die Funktion zum Umschalten zwischen Touch Mode und Normalmodus ist in der Standardkonfiguration ein wenig versteckt und muss zunächst der Symbolleiste für den Schnellzugriff hinzugefügt werden. Anschließend kann der Bedienmodus per Klick umgeschaltet werden.

Fazit

Einiges ist sicher gewöhnungsbedürftig, wie die meines Erachtens sehr helle Oberfläche und die fehlende optische Abgrenzung von Bedienelementen untereinander. Vieles ist meiner Ansicht nach aber wiederum sehr durchdacht, wie die Task Panes, die die sperrigen ehemaligen Dialoge ersetzen und schneller zum Ziel führen. Der Backstage Bereich wirkt aufgeräumter. Die Features zur Anbindung an die Cloud gefallen und Nutzer von Touch basierten Geräten werden sich sicherlich freuen. Der Wegfall der MDI Dokumente in Excel 2013 wird für den Einen oder Anderen möglicherweise eine deutliche Umgewöhnung mit sich bringen.

Last but not least, das war nur ein kleiner Einblick in die neuen Features, viele weitere (insbesondere in Excel 2013) habe ich nicht erwähnt, da diese Thema weiterer Artikel sein werden.

 
Comments

„Nett finde ich beispielsweise in Excel die Animation beim Markieren von Zellen, denn das „zieht“ das Auge nach und fokussiert auf die angeklickte Zelle.“ Das ist ein Statement weitab von jeglicher Erkenntnis der Wahrnehmungsphysiologie. Das ist ermüdend (auch wenn man die Ermüdung nicht bewusst wahrnimmt) und völlig überflüssig. Mit einem Wort: ätzend wie die meisten optischen Neuerungen in Office 2013.
Erklärung: Wenn ich irgendwo hinklicke, schau ich zuerst auf die Zelle, dann bewege ich die Maus dorthin. Mein Auge ist also bereits dort, und muss nicht gezogen werden. Was in diesem Augenblick passiert, ist, dass sich irgendwo auf der Fläche der grüne Rahmen löst, das Auge unwillkürlich anzieht, von der Zielzelle wegzieht und dann wieder hinlenkt. Dieses Augenflackern ist mindestens so angenehm und sinnvoll, wie die Ablenkung durch Werbeeinblendungen.
Zum Glück ist dieser Unsinn abschaltbar, im Gegensatz zu vielen anderen neu eigeführten Sinnlosigkeiten wie Großbuchstaben mit eingebauter Orthographieschwäche, blendend weißer Hintergrund mit dünner grauer Schrift und blassen, kaum noch voneinander zu unterscheidenden Icons usw. Das Nonplusultra ist im CRM 2013: weiße Felder ohne Rahmen vor weißem Hintergrund. Um festzustellen, wo ein Feld ist, muss man halt aweng im Formularfenster rumklicken. Wenn man ein Feld trifft, wird es sichtbar.

Hallo UweHa,

Vielen Dank für Deinen Kommentar. Wahrnehmungsphysiologie ist nicht gerade mein Fachgebiet, insofern vielen Dank für den Hinweis. Viele der Dinge, die Du angesprochen hast, sind auch an MS rückgemeldet worden, sei es in zahlreichen Foren oder auf anderen Wegen. Mal schauen, was die nächste Version bringt. In der aktuellen Version wird sich wohl, denke ich, nicht viel tun.

Gruß

Die Rückmeldungen an Microsoft und die Kritik die geäußert wird, werden oft als Fortschrittsfeindlichkeit diffamiert, allerdings von Leuten, die mir bisher noch nicht bewiesen haben, dass sie Heavy User im täglichen Einsatz sind. Ich habe kaum Fortschritte feststellen können, aber viele Veränderungen, die zu einer Verschlechterung der Usability geführt haben. Demnächst kommt vielleicht ein Autohersteller und sagt, das Gaspedal sei als mittleres Pedal viel stylischer – wer dagegen ist, ist fortschrittsfeindlich.
Hoffentlich gibt es bald wieder ein Excel für Leute, die damit wirklich arbeiten, wie es Excel 97 war: Pulldown-Menüs statt platzfressender und handgelenksanstrengender Ribbons, administrierbare Icons statt vorgefertigter nichtssagender und schlecht voneinander unterscheidbarer Icons, SDI statt MDI, individuell einstellbare Farbprofile z.B. mit klaren Fensterrahmen, an denen man unterscheiden kann, welches Fenster gerade das aktive ist, keine graue Schmalschrift auf strahlendweißem Hintergrund, keine unnötige Aufblähung der Dateien durch bedingte Formatierungen (ein ganz heißes Thema), usw.
Und nicht nur Design-Klickibunti, um den Mail-Schubsern zu gefallen, die an den alleinseligmachenden Mac glauben (bei dem man in der aktuellen Excel-Version vorsichtshalber das VBA-Modul ganz weggelassen hat).
Angeblich hat ja Microsoft zehntausende Leute befragt, die alle von den Ribbons begeistert waren. Leider weiß man nicht, wieviele davon wirklich mit Excel gearbeitet haben und nicht nur ab und zu Zahlen in Kästchen getippt haben.

UweHa hat vollkommen Recht. Nur noch Marketing-Design-Effekt-Kram, keine Logik, keine Funktionalität. Die Ribbons sind der letzte Scheiß. Die reinste Zeitverschwendung. Was man da an Zeit verliert kann man gar nicht aufrechnen. Fehlte noch, daß ein MS-Smiley mit nett erhobenen Zeigefinger aufpoppt, um den Anwender bei der Arbeit infantil-unterhaltend Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Bei den ganzen unlogischen Office-Benutzungszwangsroutinen verliert man echt die Lust, sich mit MS-Office zu beschäftigen.

Hallo sheeter,

sicherlich, die Ribbons haben auch ihre Nachteile. Aber auch viele Vorteile: aus meinen Seminaren ziehe ich die Erfahrung, dass nicht wenige Personen damit besser klar kommen, als mit den Menüs. Speziell Einsteiger und User, die z.B. die Office-Anwendungen in ihrer täglichen Arbeit nutzen und nicht den Anspruch erheben, Power-User zu werden.

Auf der anderen Seite gibt es sicherlich auch forgeschrittene User, die das mehrmals hintereinander klicken stört, da es durchaus vorkommt, dass der Weg bis zum Ziel länger ist als früher, z.B. Anzahl Klicks.

Dann man muss aber auch wieder sehen, dass MS (und dies jetzt ohne MS verteidigen zu wollen) ab Version 2010 das Konfigurieren des Menübands wieder zugelassen hat, wodurch man sich dann eingebaute und eigene Befehle zusammenstellen kann. Ich selber nutze dieses Verfahren z.B. für die Schaltflächen zum Ausrichten von grafischen Elementen oder um etwas in den Hintergrund oder Vordergrund zu bringen.

Ausserdem ist zu berücksichtigen, dass immer mehr der Anwendungen auch als Web-Version verfügbar sind. Das Menüband lässt sich dort ebenfalls abbilden und entsprechend navigationstechnisch nutzen.

Gruß

Sehr geehrter Herr Louha
Ich arbeite seit kurzem mit Office 2013. Nebst dem was gut funktioniert, stört aber ganz empfindlich, dass den „Menu-Balken“ und „Fenster-Rahmen“, der Office-Anwendungen, keine Farbe gegeben werden kann. (…ausser dem Weiss, Grau und etwas weniger Grau) Zum Beispiel auch der Cursor kann auf einem Word-Dokument fast nicht ausgemacht werden. Es sind meines Erachtens für’s Arbeiten ganz wichtige Aspekte. Gibt es für die oben genannten Mängel eine Lösung?
Freundlicher Gruss
Karl Gebert, Rüti (Schweiz)

Sehr geehrter Herr Gebert,

leider kann ich Ihnen da keine Hoffnung machen. Die Farben bzw. Themen sind in Office fest eingebaut und es gibt leider keine Möglichkeit dieses zu beeinflussen.

Viele Grüße, Mourad Louha

Bin grad zufällig wieder über diesen Thread gestolpert.
Zitat weiter oben: „Mal schauen, was die nächste Version bringt.“
Nix bringt sie. Alle angesprochenen Punkte sind nicht verbessert worden, trotz vielfacher Rückmeldungen in allen möglichen Foren, in allen möglichen Sprachen und auf uservoice.com. Viele der Punkte sind in Version 2016 sogar noch schlechter geworden. Speziell in Verbindung mit Win 7 –> Win 8 –> Win 10.

Hallo UweHa,

vielen Dank für Deine Anmerkungen. Wie Du weisst, bin ich kein Angestellter von MS, allerdings MVP. Das, was ich somit tun kann, ist die Rückmeldung nochmal an entsprechende Personen weiterzugeben. Eine Garantie, dass das deren Entscheidungen beeinflusst, kann ich natürlich nicht geben. Was UserVoice betrifft, so weiss ich, dass die Vorschläge nach Machbarkeit und Anzahl der Votes priorisiert werden.

Viele Grüße,
Mourad

Hallo Mourad,
danke für deine Antwort. Du wirst leider nix ausrichten können. Das hab ich schon von vielen MVP und Forumsmoderatoren und, und, und gehört. Es ist nie was passiert.
Und die Rückmeldungen auf Uservoice sind so zersplittert, dass keine der vielen Meldungen zum gleichen Thema allein so viele Votes bekommt, dass sie in die Priorisierung kommt. Auch wenn sie strukturiert und belegt sind:
https://excel.uservoice.com/forums/304921-excel-for-windows-desktop-application/suggestions/18508126-remove-the-pointless-message-there-s-a-problem-wi
Problem gemeldet und nicht eliminiert (auch wenn in manchen Foren seitens MS-Leuten das Gegenteil steht) seit über 5 Jahren! Nur ein paar Mal daran rumgepfuscht, ohne den Kernpunkt auch nur anzugehen.

Und wenn etwas gemacht wird, sind die Nebenwirkungen vom Feinsten:
https://excel.uservoice.com/forums/304921-excel-for-windows-desktop-application/suggestions/32069662-excel-2016-blocks-the-clipboard-for-external-conte

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